Gedenkstätten für Heinz Knobloch

Knoblochsche Familiengrabstätte in Dresden-Tolkewitz

Heinz Knobloch wurde nach der Trauerfeier im Berliner Roten Rathaus auf eigenen Wunsch in seinem Geburtsort überführt und dort am 6. September 2003 beigesetzt.
Er hat seinen Entschluss auch öffentlich bekannt gemacht in seinem Buch “Alte und neue Berliner Grabsteine” im Jahr 2000, in das er als letzten Beitrag den Artikel “Schliesslich: Unser Grab” (S. 203ff.) verfasste.
Er begründet seinen Wunsch aus der Familientradition heraus, die er ausführlich darstellt und führt dann auch pragmatische Gründe für die Wahl der Grabstätte an: “Auf dem Stein ist noch Platz und im Grab auch. Man muß das real sehen. Beerdigungen werden immer teurer … da ist Dresden-Tolkewitz. Ruhige Lage in Elbnähe. Vögel hüfen ungestört und zwitschern.” (S. 305f.)
Und er schließt mit der 1990 von Harry Rowohlt geprägten und lebensfrohen Sentenz:

Nun wollen wir ein wenig weinen,
und dann wieder frisch! Ans Werk!

Gedenkstein am Heinz-Knobloch-Platz in Berlin-Pankow

Anlässlich des Geburtstages des erst zwei Jahre zuvor gestorbenen Pankower Feuilletonisten und Schriftstellers Heinz Knobloch wurde bereits am 3. März 2005 um 13.00 Uhr die Grünanlage zwischen Berliner Straße und Mühlenstraße / Masurenstraße feierlich als „Heinz – Knobloch – Platz” benannt und ein Gedenkstein für ihn enthüllt.
Das Relief des Schriftstellers entwarf der bekannte Bildhauer Professor Gerhard Thieme, ebenfalls ein Pankower. Für die Schrift zeichnet der Maler, Grafiker und Illustrator Wolfgang Würfel verantwortlich, der die 1000 Feuilletons “Mit beiden Augen” von Heinz Knobloch in der Wochenpost jeweils zeichnerisch kommentierte.
Im Anschluss an die Einweihung des Platzes fand im Betsaal des Jüdischen Waisenhauses in der Berliner Straße 120/121 eine feierliche Gedenkstunde mit Musik, Lesungen und persönlichen Erinnerungen an Heinz Knobloch statt.
Beteiligt waren viele Weggefährten und Freunde Heinz Knoblochs u.a. sein letzter Verleger Dr. Norbert Jaron, der Vorsitzende des Berliner Schriftstellerverbandes Prof. Dr. Horst Bosetzky, die Schriftstellerin Daniela Dahn sowie Dr. Andreas Nachama von der jüdischen Gemeinde Berlin. Abschließend las der Schriftsteller Jan Eik das Knobloch-Feuilleton „Bei uns in Pankow“.

Berliner Gedenktafel an seiner ehem. Wohnung in der Masurenstraße

v.l.n.r. Kulturstaatssekretär André Schmitz vom Berliner Senat, Rabbiner Andreas Nachama für den Freundeskreis Heinz Knobloch und Reinhard Knauber von der GASAG als Vertreter des Geldgebers bei der Tafelenthüllung

Zum 10. Todestag von Heinz Knobloch wurde am 24. Juli 2013 eine “Berliner Gedenktafel” gemäß den Richtlinien der Historischen Kommission zu Berlin an der Wohnhaus in der Masurenstraße angebracht, in dem Heinz Knobloch seit 1957 gelebt hatte. Dafür hatte sich der Freundeskreis Heinz Knobloch stark gemacht und die Enthüllung der Tafel fand unter großer und prominenter Beteiligung statt. Kulturstaatssekretär André Schmitz, der schon für die Trauerfeier im Roten Rathaus gesorgt hatte vertrat den Regierenden Bürgermeister und Andreas Nachama hielt die Laudatio, bei der Knoblochs Ehefrau Helga und die Familie ebenfalls anwesend waren. Anschließend gab es im Hof des Siedlungshauses bei einen Imbiss und Getränken Gelegenheit zum persönlichen Austausch gab.
Im Umfeld der Würdigung Heinz Knoblochs mit dieser Tafel kam es zu einer kleinen publizistischen Kontroverse, weil der Tafeltext vielen ehemaligen DDR-Bürgern zu einseitig BRD-orientiert erschien. Ein Artikel in “junge Welt” bezeichnete die Tafel als nur “Die halbe Wahrheit”; in “Ossietzky” schreib Katharina Schulze “Eine Enthüllungsgeschichte” (Heft 12/2013), in der sie auf das Fehlen aller DDR-Auszeichnungen für Heinz Knobloch hinwies ebenso wie auf die fehlende Erwähnung seiner jahrzehntelangen Tätigkeit für die Wochenpost. Dem Freundeskreis Heinz Knobloch warf sie vor, bei der Textfassung einen fragwürdigen Kompromiss der westdominierten Historischen Kommission unterworfen zu haben. Peter Hüne wies diese Vorwürfe und einige weitere Unterstellungen in einer Richtigstellung an “Ossietzky” zurück, die auszugsweise unter “Antworten” in Heft 13/2013 wiedergegeben ist.