Gedenktafel für französische Opfer des 2. Weltkrieges

Ehemaliger Friedhof für französischer Opfer des 2. Weltkrieges

Gedenktafel und Standortfoto in Berlin-Frohnau,Schließfließer Str. 13-19

Diese Tafel befindet sich am Eingang des heutigen Poloplatzes an Schönfließer Str. 13-19 im Bezirk Reinickendorf. Sie ist in die linke Eingangsmauer zum Gelände eingelassen. Auf dem Gelände befand sich von 1946-1952 ein Friedhof der Französischen Alliierten, der als zentraler Gedenkort für tausende französischer Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter des 2. Weltkrieges auf deutschem Boden angelegt wurde. Zu ihnen gehörten auch 34 KZ-Häftlinge, die am Ende mehrtägiger Todesmärsche in einer Scheune bei Gardelegen in Sachsen-Anhalt bestialisch bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Sie wurden 1948 nach Berlin-Frohnau umgebettet.
Heinz Knobloch wurde aus Anlass des 50. Jahrestages der unmenschlichen Tat im Jahr 1995 von einem Mitarbeiter des Stadtmuseums Gardelegen wegen des heutigen Zustandes im Bereich dieses Friedhofs angeschrieben und später noch genauer über die Namen der Opfer und ihre Überführung nach Berlin informiert.
Knobloch war 1944 als 18jähriger in der Normadie in den Krieg geschickt worden. Er desertierte dort und war bis 1948 in amerikanischer und britischer Gefangenschaft, bevor er nach Berlin zurückkehren konnte. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Biografie beriet er sich über das genannte Schreiben mit seinem Freund Peter Hüne und sie kamen schließlich zu dem Entschluss, sich bei den zuständigen Stellen nachträglich für die Anbringung einer Gedenktafel im früheren Eingangsbereich dieses Friedhofes einzusetzen.
Die Bemühungen hatten schließlich Erfolg und die Enthüllung der Bronzetafel an der ehemaligen Friedhofsmauer neben dem Eingang zum Sportplatz (Schönfließer Straße Ecke Senheimer Straße) fand in Anwesenheit von Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura und einer gößeren Zahl offizieller Vertreter am 14.7.1997 statt (LPD-Berlin v. 10.7.1997, S. 3).

Wie schon bei der Einweihung der ersten der hier präsentierten sechs Tafeln -1980 am Bebelplatz zu DDR-Zeiten – wurde auch im Westteil der Stadt in Berlin-Reinickendorf nicht daran gedacht, die Initiatoren zur Einweihung der Tafel einzuladen. So ist es auch ein Akt der Fairness, den Hinweis auf ihr Engagement auf dieser Website nachzuholen.